Kleiner Engel
(© Monica Petke, März 2008)

Leise schlich sich auf kleinen Zehenspitzen ein Engel an mein Bett. Aus dem, mittlerweile zu klein gewordenen Schlafanzug, sah ein wunderschönes kleines Bäuchlein raus. Verschlafen rieb er sich die Augen und blinzelte, trotz der Dunkelheit, als ob ihn das helle Licht der Sonne blendete. Er musste für das Reiben seiner Augen den Handrücken benutzen, da er in der Hand seinen kleinen zerknautschten Freund hielt, den er nachts immer bei sich hatte. Die andere Hand umklammerte fast schüchtern seine alte, fusselige Kuscheldecke. Seine zarten Haare waren vom Schlaf noch verwühlt und seine großen Augen sahen mich fragend an. Ich wusste welches sein Wunsch war und sah das verstohlene blinzeln in seinen Augenwinkeln, als ich die Decke zurückschlug und ihm seinen unausgesprochenen Wunsch erfüllte. Es fühle sich wunderbar weich und warm an, als sich der knapp ein Meter große Engel unter meine Decke einkuschelte.

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